„In dem Moment, in dem ich die Arbeitsschürze überstreife, wird alles anders. Dann ist die Trägheit überwunden. Dann geh‘ ich zügig daran, Wasser zu holen, Pinsel, Spachtel und Federmesser zu greifen, aufgespanntes Papier nach Größe und Art auszuwählen, auf den Tisch zu legen, den Drehhocker herzuziehen und dann fange ich an.“
„Dann trage ich mit dem Pinsel verdünntes Acryl auf und beginne so eine Art Schattenfiguren zu formen.“
„Wenn ich dann geriebene Pigmente, farbiges Glas oder ein Gestein aufstäube, dann bleibt es körnig, bleibt auf dem nicht befeuchteten Teil liegen.“
„Dort, wo Acryl aufgetragen ist, da zieht sich das Pigment zusammen, verdichtet sich und lässt sich mit dem Graphitstift oder dem Federmesser verschieben.“
„So entsteht die erste Aussage aus dem Dunkel, das auf einen zukommt, und dann kann ich beginnen zu antworten und das Spiel in dieser Weise über eine Stunde weitertreiben.“
„Dabei verstärke ich vorhandene Konturen mit dem Graphitstift oder lasse neue Konturen entstehen. Mein Graphitstift ist ein Aquarellgraphit, der auf Druck, wenn er nass ist, sehr fein reagiert. Ich schiebe den Stift von unten nach oben oder ziehe einfach eine Linie, ohne dass diese eine bestimmte Form hat oder haben soll.“
„Ich schiebe und beobachtet dabei, was wird, wenn ich fester oder leichter drücke, und gehe dabei den mit Acryl gelegten Spuren nach. Ich stäube und schiebe zur Seite und ziehe feine Linien ins Pigment. Wegschieben, damit Leere entsteht und zusammenschieben zum Unentwirrbaren. Das Ganze bleibt in einem Dunkel, das schlecht verhüllt ist, mit Fetzen.“